Sucht - Basics
Das Thema „Sucht“ ist umrankt von Mythen, Legenden und Halbwahrheiten. Deshalb ist es sinnvoll, den wissenschaftlichen Hintergrund zu betrachten. Der Begriff Sucht gilt als umgangssprachliche Bezeichnung für krankhafte Abhängigkeit.
Grundsätzliches
Unser Körper hat eine eigene Art und Weise, sich zu belohnen, sich Lust zu verschaffen oder Stress und Belastungen besser auszuhalten: Nach einem tiefen Schlaf, einer erfrischenden Dusche, einem guten Essen, während einem Streit mit dem Freund oder einem super Freizeiterlebnis schüttet er entsprechende Körpersäfte, sogenannte Reizvermittler aus. Wie der Name schon sagt, werden damit Reize, wie z.B. Stimmungen, Gefühle, Empfindungen … im Körper transportiert, verstärkt und erlebt. Transportbahn und Empfänger ist unser Nervensystem.
Reize künstliche verstärken!
Wir Menschen haben die besondere Fähigkeit entwickelt, solche Reize z verstärken oder sogar künstlich loszuschicken. Wir können also Stimmungen, Gefühle oder Empfindungen beeinflussen. Eigentlich eine tolle Sache. Wo kann da ein Problem liegen?
So manche Reize, mit denen wir unser natürliches Reizsystem immer wieder verstärken, können auch irgndwann zur Folge haben, dass wir Menschen so langsam mit den eigenen Reizvermittlern weniger anfangen können: Die natürlichen Reize werden mit der Zeit uninteressant, sie verlieren an Bedeutung. Unsere Erwartungen an die künstlichen Reize steigen an.
Wer abhängig ist, braucht unbedingt künstliche Reizvermittler, weil sein natürliches Reizsystem seinen gestiegenen Erwartungen nicht mehr gerecht werden kann.
Welche künstlichen Reizvermittler gibt’s denn?
Reize kannst Du künstlich mit Mitteln erzeugen; daraus können sich stoffgebundene Süchte entwickeln.
Beispiel: Alkohol-, Kokain-, Heroin-, Nikotinabhängigkeit
Künstliche Reize kannst Du aber auch mit Verhaltensweisen erzeugen, welche Deine eigene Reizproduktion besonders fördern. Daraus können sich stoffungebundene Süchte entwickeln.
Beispiel: Spielsucht, Kaufsucht, Arbeitssucht, Esssucht …